Das Leibniz-Institut zur Analyse des Biodiversitätswandels

ist ein Forschungsmuseum der Leibniz Gemeinschaft

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Biodiversität im - Klima - Wandel

Termin: 
Mi, 12.03.2025 - 18:00 Uhr
Ort: 
Hörsaal
Veranstaltungsart: 
Vortrag
Veranstalter: 
Alexander-Koenig-Gesellschaft
Vortragende / Vortragender: 
Prof. Dr. Maximilian Weigend (Universität Bonn)

Biodiversität im - Klima-Wandel:  Die  Abendvortragsreihe der Alexander-Koenig-Gesellschaft (AKG) e. V.

Vorwärts in die Vergangenheit – Florenverfälschung oder nacheiszeitliche Normalisierung?

Prof. Dr. Maximilian Weigend (Universität Bonn)

Seit Jahren stellen wir in Europa Veränderungen der Vegetation fest – Eichenwälder auf Trockenstandorten am Mittelrhein sterben ab und entwickeln sich zu Offenlandschaften, Buchenwälder brechen zusammen, die Artzusammensetzung im Unterwuchs der Eichen-Hainbuchenwälder verschiebt sich dramatisch. Gleichzeitig breiten sich Arten wärmerer Klimazonen – vor allem „Neophyten“ aus gärtnerischer Kultur – zunehmend auch in der freien Landschaft aus. Diese Prozesse sind auch Resultat der sich durch den Klimawandel verändernden Klimaparameter – durch Veränderungen der Niederschlagsmengen und -verteilung, der mittleren Temperaturen, sowie der Temperatur- und Niederschlagsextreme. Dies begünstigt die Zunahme sogenannter „mediterraner“ und „lauraler“ Pflanzen aus dem Mittelmeergebiet, dem Kaukasus, den Südwesten der USA oder dem Westen Chinas. Diese Artgruppen, die vor den Eiszeiten (im Pliozän und Miozän) die Vegetation auch in Mitteleuropa bestimmten, sind an unser heutiges Klima oft besser angepasst als „heimische“ Arten. Sie kehren – nach längerer Abwesenheit - heim. Wir stehen also am Beginn einer grundlegenden großräumigen Neusortierung der Biodiversität, die sich von zahlreichen ähnlichen Prozessen in der jüngeren Erdgeschichte vor allem durch ihre Geschwindigkeit und die durch den Menschen dramatisch erleichterte Fernausbreitung unterscheidet. Dies hat weitreichende Folgen für die Ökosysteme.               

Foto: Fruchtende „Chinesische Hanfpalme“ (Trachycarpus fortunei) in den Botanischen Gärten der Universität Bobb. Die Hanfpalme war vor den Eiszeiten in ganz Eurasien weitverbreitet und diese nur in Ostasien und dem Himalaya überlebt. Sie beginnt sich – ausgehend von Gärten – wieder in Europa zu etablieren. © M. Weigend

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