Das Leibniz-Institut zur Analyse des Biodiversitätswandels

ist ein Forschungsmuseum der Leibniz Gemeinschaft

FREDIE Projekt

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Information

Steckbrief

Titel des Projekts: 
FREDIE - Identifizierung der Süßwasserdiversität in Europa
ZFMK-Projektleitung: 
Forschungsobjekt(e): 
Fische, Mollusken, Eintagsfliegen

Beschreibung

DNA-Barcoding umfasst molekulargenetische Verfahren der Zuordnung unbekannter Proben zu Referenzsequenzen. Diese Technik hat in den letzten Jahren zunehmend an Bedeutung gewonnen da sie Erfassung und Überwachung von Biodiversität erheblich beschleunigen kann. Qualität und Aussagekraft automatisierter Barcodingverfahren hängen jedoch maßgeblich von Verfügbarkeit und Qualität der zugrundeliegenden Referenzdaten ab. Im SAW-Vernetzungsprojekt FREDIE sollen Ressourcen und Expertisen dreier Leibniz-Institute gebündelt werden um ein verlässliches Referenzsystem für süßwasserbewohnende Fisch-, Schnecken- und Eintagsfliegen-Arten Europas zu erstellen. Vertreter annähernd aller zwischen Portugal und dem Ural vorkommenden Arten dieser Tiergruppen sollen gesammelt, von Experten bestimmt und als Barcoding-Referenz sequenziert werden. Ein stratifiziertes Identifikationssystem wird für die Fälle entwickelt, in denen herkömmliche (mitochondriale) DNA-Marker nicht zu eindeutigem Bestimmungserfolg führen. Basierend auf den erarbeiteten „Barcodes“ wird dann das Potenzial von hochauflösender DNA-Schmelzpunktanalytik als alternative Methode zur Artbestimmung untersucht. Diese neue Technik ist sehr schnell, kostengünstig und vielversprechend, wird bislang jedoch fast ausschließlich in angrenzenden Fachbereichen genutzt. Effizienz, Kosten und Nutzen beider Methoden werden abschließend in einer Fallstudie untersucht. Als dauerhafte Referenz liefert FREDIE neben Molekulardaten die entsprechenden Belegexemplare sowie eine Sammlung reiner DNA, die über die Infrastruktur der beteiligten Forschungsmuseen für Forschungszwecke verfügbar gemacht werden. Die Projektstrategie liefert neben Referenzdaten und komplementären Sammlungsbelegen erstmalig molekular wie morphologisch begründbare Artenzahlen der drei Organismengruppen für Europa sowie Daten zur jeweiligen geographischen Strukturierung. Der Vernetzungsgedanke soll nicht nur ein für einzelne Institute kaum zu stemmendes fachliches Ziel Realität werden lassen, sondern zudem über gemeinsam betreute Doktoranden sowie sich aus den erarbeiteten Daten neu ergebende gemeinsame Perspektiven zu langfristiger Partnerschaft führen.

Ort

Ansprechpartnerin / Ansprechpartner

Gremienarbeit, Wissenschaftliches Berichtswesen, PhD-Programm Koordination
(ehemal. GBOL & FREDIE Projektkoordination)
+49 228 9122-258
+49 228 9122-212
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