Bestimmungshilfe für die Waranarten der Welt
Deutschland und die Mitgliedstaaten der Europäischen Union (EU) zählen weltweit zu den Haupteinführern lebender Reptilien, sowie ihrer Teile und Produkte (wie z.B. Leder). Deutschland bildet außerdem in der EU einen zentralen Umschlagsort im Reptilienhandel und trägt daher auch eine besondere Verantwortung für den Schutz der gehandelten Arten in ihren Ursprungsländern. Die Familie der Warane (Varanidae) ist eine weltweit besonders stark gehandelte Reptiliengruppe, deren internationaler Handel durch das Washingtoner Artenschutzübereinkommen (CITES) geregelt wird. Derzeit sind 81 Waranarten (Stand 30.09.2019) beschrieben, die in unterschiedlichem Maße gehandelt werden und sich außerdem in Gefährdungs- und Schutzstatus (CITES Anhang I oder II) unterscheiden. Insbesondere innerhalb der letzten Jahre wurden viele Arten basierend auf genetischen Unterschieden als distinkte Arten beschrieben. Eine steigende Anzahl an Neubeschreibungen kryptischer - d.h. morphologisch kaum bis nicht unterscheidbarer - Waranarten in verschiedenen Artkomplexen, stellt die Vollzugsbehörden zunehmend vor die Schwierigkeit der Identifizierung der einzelnen Arten. Die Artunterscheidung ist jedoch entscheidend für eine adäquate Umsetzung der CITES-Konvention und den Schutz einzelner Waranarten.