Wilde Weiden: Die Bedeutung großer Pflanzenfresser im Naturschutz

Wilde Weiden: Die Bedeutung großer Pflanzenfresser im Naturschutz

Öffentlicher Abendvortrag, 31. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Geschichte und Theorie der Biologie e. V.

Rednerin: Dr. Margret Bunzel-Drüke, der Arbeitsgemeinschaft Biologischer Umweltschutz im Kreis Soest e.V. / Biologische Station Soest 

In dem Öffentlichen Abendvortrag schildert Dr. Margret Bunzel-Drüke von der ABU / Biologische Station Soest die Entwicklung eines Abschnittes der Lippeaue unter dem Einfluss ganzjähriger naturnaher Beweidung mit Rindern und Pferden. Seit dem Beginn vor mehr als 30 Jahren hat sich viel verändert: Aus landwirtschaftlich intensiv genutzten Acker- und Grünlandflächen entstand eine abwechslungsreiche Mosaiklandschaft, die vielen Tieren und Pflanzen Lebensraum bietet, vom Zahntrost bis zum Neuntöter.

Die eingesetzten Taurus-Rinder und halbwilden Pferde werden so gezüchtet, dass sie ihren ausgestorbenen Vorfahren möglichst ähnlich sehen und sie möglichst gut ersetzen können. Die ursprüngliche Naturlandschaft Mitteleuropas wurde nämlich nicht nur von Klima, Boden und Pflanzenwachstum gestaltet, sondern ganz wesentlich von den großen Pflanzenfressern. Auerochse, Elch und Wildpferd, aber auch Elefanten, Nashörner und Riesenhirsche gehörten einst zu den „Schlüsselarten“ mit besonders großem Einfluss. Im Vortrag wird das Verschwinden dieser Tiere erklärt. Neue Naturschutzkonzepte, die die verbliebenen Huftierarten berücksichtigen, sind eine wichtige Ergänzung zu den traditionellen Maßnahmen des Naturschutzes.

Das gesamte Programm der Tagung finden Sie hier: https://www.geschichte-der-biologie.de/jahrestagungen/31-jahrestagung-2023