Was Wissenschaft und Forschung bewegt
Von Darwin zum Micro-CT: Einblicke in Paläontologie und Evolution der frühen Säugetiere
Kai Jäger, Steinmann-Institut, Universität Bonn
Paläontologie ist eine Wissenschaft an der Schnittstelle von Biologie und Geologie. Sie verbindet seit langem etablierte Verfahren mit modernen Methoden: Fossilien werden wie bereits vor hundert Jahren in schweißtreibender Handarbeit in entlegenen Regionen aus dem Gestein gewonnen, anschließend mit einem Micro-CT bis ins Detail durchleuchtet und komplexe 3D Modelle erstellt. Beim Begriff Paläontologie denkt man meist zuerst an Dinosaurier, bei fossilen Säugetieren an Mammuts und andere spektakuläre Vertreter, die den Planeten anschließend übernahmen. Heute zeigt sich, dass die frühen Säugetiere bereits im Erdmittelalter vielfältige ökologische Anpassungen hervorgebracht hatten: Baumlebende Arten teilten sich ihren Lebensraum mit semiaquatischen Formen, Gleitflieger segelten durch das Geäst, und einige Vertreter machten sogar Jagd auf kleine Dinosaurier. Diese Erkenntnisse tragen zu unserem grundlegenden Verständnis von Evolution bei, da nur Fossilien einen Einblick in die für die Evolution so entscheidende Komponente geben können: die Zeit.
Der Eintritt ist frei. Eine Spende für die Realisierung des zweiten Teils der Regenwald-Ausstellung „Kronendach“ ist gerne gesehen.