Eine Landschnecke erobert Inseln und Kontinente. Die Ausbreitung der Gattung Theba in Raum und Zeit
Eine Landschnecke erobert Inseln und Kontinente. Die Ausbreitung der Gattung Theba in Raum und Zeit
Dr. Carola Greve
Zoologisches Forschungsmuseum A. Koenig, Bonn
Woran denken Sie zuerst, wenn Sie das Wort „Schnecke“ hören? Häufig lautet die Antwort auf diese Frage: „Langsamkeit, Schleim und angefressene Salatblätter“. Doch das schlechte Image der Landschnecken ist nicht gerechtfertigt, denn evolutiv gesehen sind sie echte Überflieger. Der Vortrag über die Ausbreitungs- und Stammesgeschichte der Landschneckengattung Theba (Gastropoda: Helicidae) auf den Kanarischen Inseln und dem benachbarten Festland soll zeigen, dass Schnecken nicht nur scheinbar unüberwindliche Barrieren wie das Meer überwinden, sondern dass sie auch wahre „Artbildungssprinter“ sein können. Gleichzeitig erhalten sie wegen ihres geringen Ausbreitungspotenzials ursprüngliche Verbreitungsmuster über längere Zeitspannen. Diese Eigenschaften erleichtern es dem Biologen, die Mechanismen vom Werden und Wandel der Arten, das heißt die Evolution, besser zu verstehen und zu rekonstruieren.