Mögliche invasive Bedrohung durch den Afrikanischen Krallenfroschs wesentlich größer als gedacht -mechanistische Modelle im Kampf gegen die unerwünschten Auswirkungen einzelner, verschleppter Arten
Ein internationales Forscherteam um die beiden Herpetologen Philipp Ginal und Dennis Rödder vom Zoologischen Forschungsmuseum Koenig – Leibniz-Institut für Biodiversität der Tiere (ZFMK, Museum Koenig) nutzen einen neuen Ansatz zur Abschätzung des invasiven Potenzials einer Art. In einem ganz neuen Licht muß danach die Bewertung des Invasionsrisikos des Krallenfroschs gesehen werden. Die neue Berechnung weist in Europa ein Gebiet von fast zwei Millionen km2 möglichen Lebensraums für den afrikanischen Krallenfrosch aus. Das ist etwa das doppelte der Fläche, die man bisher angenommen hatte. Die Gefahr, dass die Art nicht ursprüngliche Heimatgebiete massiv negativ beeinflussen wird, ist also wesentlich größer als bisher gedacht. Hinzu kommt, dass es auch schon erste Anzeichen gibt, dass sich in Frankreich eingeschleppte Tiere bereits an das dortige Klima anzupassen beginnen und stark auf dem Vormarsch sind. Das mechanistische Model wurde jetzt in Journal of Experimental Zoology Part A: Ecological and Integrative Physiology beschrieben.