Das Leibniz-Institut zur Analyse des Biodiversitätswandels

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Hoher Schutzstatus zweier neu entdeckter Salamanderarten in Ecuador wünschenswert

26.10.2020

Zwei neue Salamanderarten gehören seit Anfang Oktober 2020 zur Fauna Ecuadors welche aufgrund der dort fortschreitenden Lebensraumzerstörung bereits bedroht sind. Der Fund ist einem internationalen Team aus Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus Ecuador, USA, Großbritannien, Indien und Deutschland zu verdanken, die zur Erfassung der Biodiversität sowohl die nordwestlichen Ausläufer Ecuadors als auch verschiedene Museumssammlungen durchforsteten. Die beiden Arten sind der Gattung Oedipina zugeordnet, von der bis dato 38 Arten bekannt waren, die von Südmexiko bis in den Nordwesten Südamerikas zwischen Meeresspiegel und 2.320 m vorkommen. Erstaunlicherweise war bis dahin nur eine einzige Art aus der Gattung aus Ecuador bekannt – und dabei handelte es sich nur um ganze zwei Individuen.

Nun - mehr als 100 Jahre seit der ersten Dokumentation in Ecuador-  konnten endlich weitere Exemplare von Oedipina im nordwestlichen Teil des Landes gefunden werden. Dies zeigt zum einen wie extrem selten die Vertreter der Gattung sind, aber auch wie wenig Beachtung diesen relativ kleinen Salamandern mit schlanken, langgestreckten Körpern, langen Schwänzen und kurzen Gliedmaßen bisher geschenkt wurde.

„Die beiden neubeschriebenen Arten sind nur aus zwei Provinzen bekannt, und es gibt insgesamt nur drei Nachweise für die Gattung aus Ecuador“ erläutert Carolina Reyes-Puig, Erstautorin der in der Fachzeitschrift PeerJ erschienen Beschreibung der neuen Arten. Aufgrund des kleinen Verbreitungsgebiets, der zunehmenden Abholzung in den Regionen, und aktueller und prognostizierter Verteilung von Bergbaukonzessionen, vermuten die Forschenden, dass sich die Habitatqualität immerweiter verschlechtern wird. Sie schlagen daher vor, dass O. villamizariorum und O. ecuatoriana in der IUCN Roten Liste der bedrohten Arten als "kritisch gefährdet" eingestuft werden sollte.

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