Das Leibniz-Institut zur Analyse des Biodiversitätswandels

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Fledermaus und Co. in der Volta Region

Internationales Forschungsteam gibt eine Übersicht über die Vielfalt, die Verbreitung sowie den Schutz von Kleinsäugetieren in Waldrestbeständen in der Region im Südosten Ghanas. Sechs Kleinsäugetierarten erstmalig für die Volta-Region beschrieben.

29.06.2021

Die Volta Region im Südosten Ghanas an der Grenze zu Togo ist gekennzeichnet durch den Fluss Volta im Westen und das Ghana-Togo Hochland im Osten. Der Waldbestand dort hat sich, unter anderem durch Abholzung für Ackerland, stark reduziert. Teile der Volta-Region zählen zum sogenannten Dahomey Gap, einem fast waldfreien Savannen-Gebiet, welches eine natürlich Barriere für Arten zwischen den westlich (Oberguinea) und östlich (Niederguinea) davon gelegenen Regenwaldgebieten bildet. Ein internationales Forschungsteam, dem auch drei Wissenschaftler des Zoologischen Forschungsmuseums Alexander Koenig angehörten, hat in Waldrestbeständen im Ghana Togo Hochland die Diversität und die Verbreitung von Kleinsäugetieren, wie Spitzmäusen, Nagetieren und Fledermäusen untersucht. Die Forscher haben im Rahmen von Expeditionen in den Jahren 1999 und 2001 insgesamt 308 Individuen von Kleinsäugern von 33 verschiedenen Arten erfasst. Neben morphologischen Methoden nutzen die Forscher auch molekulare Analysen, um die Spezies zu bestimmen. Auf diese Weise konnten sechs Kleinsäugetierarten identifiziert werden, die erstmalig für die Volta-Region beschrieben wurden. Die zoogeographisch Auswertung zeigte, dass im Ghana-Togo Hochland Kleinsäugetierarten sowohl aus Ober- und Niederguinea zu finden sind, sowie Spezies, die endemisch für die Dahomey Gap sind. In der Studie, die in der wissenschaftlichen Fachzeitschrift Zoosystema veröffentlicht wurde, haben die Wissenschaftler nicht nur zum Verständnis der Verbreitung von Kleinsäugetieren in der Volta-Region beitragen, sondern sie haben die erhobenen Verbreitungsdaten in Bezug zur Veränderung der Bedeckung mit Waldflächen dort gesetzt. Damit konnten sie den fortschreitenden Verlust von Waldhabitaten in der Volta Region aufzeigen. Diese Daten sind wichtige Grundlagen für Schutzmaßnahmen sowohl für die Waldgebiete als auch die Tierwelt in der Volta-Region.

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Ruth Moenikes-Peis

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