Das Leibniz-Institut zur Analyse des Biodiversitätswandels

ist ein Forschungsmuseum der Leibniz Gemeinschaft

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Einige unserer außergewöhnlichen Wissenschaftlerinnen - Internationaler Tag der Frauen und Mädchen in der Wissenschaft

11.02.2021

Im Rahmen des heutigen Internationalen Tages der Frauen und Mädchen in der Wissenschaft stellen wir einige unserer außergewöhnlichen Wissenschaftlerinnen vor, die bei uns studieren und forschen. Allen ist gemeinsam, dass sie mit artbezogener Biodiversitätsforschung Wissen über die Artenvielfalt zusammentragen. Sie schaffen damit innovative Erkenntnisse und Instrumente zur Erkennung der Bedrohung von Tieren und Lebensräumen. 

 

Internationaler Tag der Frauen und Mädchen in der Wissenschaft - einige unserer außergewöhnlichen Wissenschaftlerinnen

 

Internationaler Tag der Frauen und Mädchen in der Wissenschaft - einige unserer außergewöhnlichen Wissenschaftlerinnen 2

 


Dr. Astrid Böhne arbeitet im Feld der vergleichenden Genomik und beschäftigt sich mit genomischen Mustern, die bestimmte Phänotypen begleiten, Artentstehung und Arterhaltung. Einer ihrer Forschungsschwerpunkte liegt aktuell auf einem der wichtigsten phänotypischen Unterschiede, die es innerhalb einer Art geben kann, dem zwischen den Geschlechtern. Sie untersucht dieses Phänomen in der größten Wirbeltiergruppe, den Fischen. Hier beschäftigt sie sich vor allem mit der Evolution von Geschlechtschromosomen und deren Einfluss auf die Artenbildung.


Dr. Marianne Espeland ist die Herrin über Millionen von Schmetterlingen. Sie betreut federführend einer der beiden ganz großen Insektensammlungen am Museum Koenig. Zusammen mit Kolleginnen und Kollegen in Afrika und Nord-/ Südamerika beschäftigt sie sich mit der Systematik, Taxonomie und Evolution Afrikanischer Ameisenfressenden Bläulinge und Amerikanischer Augenfalter.


Dr. Claudia Koch wandelt fast auf Humboldts Spuren, jedenfalls benutzt sie ganz ähnliche Forschungsansätze wie er. Sie reist zum Beispiel in die entlegensten Winkel der Anden, um neue Reptilienarten zu entdecken. Mit ihren Kolleginnen und Kollegen aus Südamerika erforscht sie die Taxonomie, Biologie, Morphologie und Evolution südamerikanischer Echsen, Schlangen, Frösche und Salamander. Die Auswertung ihrer Daten erfolgt allerdings auch mit modernsten Methoden, die seit Humboldts Zeiten zur Erforschung der Biodiversität dazu gekommen sind.

Annika Mozer hat DNA schon immer fasziniert und sich früh für den Forschungsbereich der Wildtierforensik entschieden. Im FOGS-Projekt beteiligt sie sich an der Entwicklung von genetischen Markern, um einen aktiven Teil im Schutz von bedrohten Tierarten zu übernehmen. Die am Forschungsmuseum Koenig entwickelte SNPSTR-Technologie ist ein DNA-basiertes Werkzeug, um zukünftig die Strafverfolgung im illegalen Wildtierhandel zu unterstützen. So können Zoll- und Naturschutzbehörden schnell erkennen, ob geschützte Arten illegal aus dem Freiland entnommen wurden oder Zuchtreihen ordnungsgemäß geführt werden.


Dr. Katharina Schmidt-Loske ist als Leiterin der Biohistoricums unermüdlich den spannenden Geschichten der Biologie-Historie verbunden. Sie machte bei uns publik, dass Fritz und Hermann Müller die Fachwelt als begnadete Naturforscher und Frühdarwinisten des 19. Jahrhunderts von Brasilien und Deutschland aus bewegten. Außerdem trug sie die verstreuten Briefe der Maria Sybilla Merian in einem Buch zusammen. Dr. Schmidt-Loske ist mit Kolleginnen und Kollegen in der ganzen Welt vernetzt, um immer wieder Neues aus alten Veröffentlichungen, Büchern und Archiven zusammen zu tragen.  


Dr. Julia Schwarzer leitet die Junior Arbeitsgruppe am Haus und untersucht in diesem Rahmen ein besonderes Brutpflegeverhalten bei Reisfischen aus Indonesien. Sie forscht schon seit Langem zur Evolution von Fischen und interessiert sich insbesondere für den Einfluss von Hybridisierung auf die Entstehung von neuen Arten. 

 

Prof. Dr. Heike Wägele forscht seit circa 30 Jahren über Meeresschnecken. Ihre Forschungsinteressen an diesen Tieren sind breit gefächert und umfassen Fragen zur Evolution der biologischen Eigenschaften, die diese Tiere so faszinierend machen. Dazu gehören Verteidigungsstrategien sowie das Phänomen der Einlagerung photosynthetisch aktiver Einheiten (Symbiodinium oder auch nur Chloroplasten), was den Schnecken den Ruf der solar-powered sea slugs eingebracht hat. Weiterhin realisiert Heike Wägele mehrere große Projekte in Indonesien, mit dem Ziel dort Lehre und Wissenschaft zur Biodiversitätsforschung zu fördern und forcieren. Seit 2005 arbeitet sie am Zoologischen Forschungsmuseum Alexander Koenig in Bonn.

In vielen Ländern ist man noch weit von einer Gleichstellung der Geschlechter in der Wissenschaft entfernt. Laut dem UNESCO-Institut für Statistik liegt der weltweite Frauenanteil in der Forschungs- und Entwicklungsarbeit bei unter 30 Prozent.

Die Gründe für dieses Ungleichgewicht sind vielfältig. Das Museum Koenig setzt sich aktiv für Geschlechtergerechtigkeit ein. 
 

Pressekontakt

Anna Margarethe Knopp
Ruth Moenikes-Peis

Tel.: +49 (0)228 9122 201
Fax: +49 (0)228 9122 202
E-Mail: secretary [at] leibniz-lib.de