Das Leibniz-Institut zur Analyse des Biodiversitätswandels

ist ein Forschungsmuseum der Leibniz Gemeinschaft

Evolution der Scarabaeidae

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Information

Steckbrief

Titel des Projekts: 
Evolution der Scarabaeidae
ZFMK-Projektleitung: 
Forschungsobjekt(e): 
Käfer

Beschreibung

Bedecktsamige Pflanzen und Säugetierdung - Nahrung der Evolution

Welche entscheidende Rolle die bedecktsamigen Pflanzen (Angiospermen) und Säugerdung in der Evolution spielten, zeigt eine neue Studie von Forschern des Zoologisches Forschungsmuseums Alexander Koenig – Leibniz-Institut für Biodiversität der Tiere (ZFMK) in Bonn und des Natural History Museums London in den Proceedings of the Royal Society. Basierend auf DNA Sequenzen rekonstruierten Dr. Dirk Ahrens und seine Kollegen, Dr. Julia Schwarzer und Prof. Alfried Vogler, den Stammbaum von Blatthornkäfern, zu denen auch Mai-, Dung-, und Hirschkäfer gehören. Mit Hilfe von Fossilien wurden die verschiedenen Entwicklungslinien datiert. 
Die vegetarischen Maikafer, die mit weltweit ca. 25.000 Arten eine der artenreichsten Käfergruppen darstellen, folgten der Diversifizierung der Angiospermen fast unmittelbar ab der Mittleren Kreide und konnten sogar den Meteoriteneinschlag am Ende der Kreidezeit, dem die Dinosaurier zum Opfer fielen, überleben. Pillendreher und andere Dungkäfer dagegen vermehrten sich erst nach dem großen evolutiven Erfolg der Säuger, insbesondere nach dem Aufkommen der Paarhufer (Artiodactyla), deren Evolution selbst wieder von den Angiospermen abhing, und der Ausbreitung von Steppen und Savannen im Miozän. Die Hypothese, dass Dungkäfer bereits Dinosaurierkot fraßen, sehen die Forscher als unwahrscheinlich. Dennoch, wie verlockend die neuen Ressourcen waren, zeigt auch, dass sich Vegetarier und Dungfresser unter den Blatthornkäfern mehrfach unabhängig entwickelt haben.
Die Forscher rätseln aber heute noch, warum gerade die Maikäfer eine solche Artenvielfalt erreichen konnten, denn anders als die meisten pflanzenfressenden Insekten sind sie nicht auf bestimmte Pflanzenarten spezialisiert. Sie halten es aber für möglich, dass die ‚Revolution’ der Bodenstreuschicht, durch die hochproduktiven Bedecktsamer bedingt, in kurzer Zeit viel günstigere Bedingungen für die in der Erde lebenden Maikäferengerlinge bot.

(Pressemitteilung vom 6.8.2014)

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