Das Leibniz-Institut zur Analyse des Biodiversitätswandels

ist ein Forschungsmuseum der Leibniz Gemeinschaft

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Ricarda Wistuba gewährt uns Einblick in die Welt der Präparation

25.02.2021

Hier darf ein Graupapagei in die Maske. Diesen Papagei wird man in der zukünftigen Regenwaldausstellung des Museum Koenigs sehen können.

 

 

Präparator:innen schaffen es durch handwerkliches und künstlerisches Geschick, einem Tier durch natürliche Mimik und Körperhaltung quasi wieder Leben einzuhauchen. Die Präparation dient der Forschungs- und Wissensvermittlung und ist somit ein wichtiger Bestandteil von zoologischen / naturkundlichen Museen. Dieser Papagei wird in die Ausstellung „Regenwald – das Kronendach“ integriert werden, an deren Aufbau wir gerade arbeiten. Aufgrund von Corona kommen wir schneller vorwärts als normalerweise, da das Museum geschlossen ist. Trotzdem wissen wir noch nicht genau, wann wir die Ausstellung eröffnen können.

Viele fragen sich woher denn all diese Tiere kommen. Ein Großteil unserer Sammlungen wurde natürlich von Alexander Koenig zusammengetragen. Er kaufte und jagte Tiere. Seine Expeditionen dienten auch dazu, spektakuläre Präparate in sein Museum zu bringen, wie es damals üblich war. Heute kommen die Tiere überwiegend aus Zoos, privaten Sammlungen oder dienen wissenschaftlichen Zwecken.  Mit entsprechenden Genehmigungen dürfen zum Beispiel bei sogenannten Bio-Blitzen Tiere aus dem Freiland entnommen werden. Auch die Malaise-Fallen, die in verschiedenen Projekten auch unter Wahrung der gesetzlichen Vorgaben eingesetzt werden, erbringen neue Sammlungsbeiträge.

 

Bei einem Bio-Blitz führen Spezialist:innen zum Beispiel des „German Barcode of Life“ Projektes (GBOL) und anderen Wissenschaftler:innen sowie Kooperationspartner:innen innerhalb weniger Tage eine intensive faunistische und floristische Bestandsaufnahme in ausgesuchten Untersuchungsgebieten durch. Die gewonnenen Daten legen mit den Grundstein für eine molekulargenetische „Nationalbibliothek der Artenvielfalt“ und finden neue unbekannte Arten (GBOL II I- DarkTaxa).

Malaise-Fallen, benannt nach dem schwedischen Entomologen René Malaise (1892–1978), der sie erstmals 1937 in Burma einsetzte, sind Zeltfallen zum Fang von fliegenden Insekten. Sie werden von uns unter anderem im interdisziplinären Kooperationsprojekt INPEDIV eingesetzt. Ziel ist, die Auswirkungen landwirtschaftlicher Flächennutzung auf die Biodiversität in deutschen Schutzgebieten zu erfassen.

In dem Verbundforschungsvorhaben werden ökologischer und konventioneller Ackerbau in Hinblick auf deren jeweilige Einflüsse auf angrenzende geschützte Offenlandhabitate untersucht.

Ansprechpartnerin / Ansprechpartner

Präparatorin
+49 228 9122-268
+49 228 9122-212
r.wistuba [at] leibniz-zfmk.de

Pressekontakt

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Ruth Moenikes-Peis

Tel.: +49 (0)228 9122 201
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