Prädationsdruck auf die Puku-Antilopen
Im Rahmen meiner Forschungen über die Ökologie und den Populationsstatus der Puku-Antilopen (Kobus vardonii) in Sambia wurde der Prädationsdruck auf die Pukus im Kasanka-Nationalpark untersucht. Dazu wurden Kamerafallen aufgestellt sowie Kotproben von Prädatoren gesucht und ausgewertet. Die wenigen Bilder der Kamerafallen und die meisten gefundenen Kotproben von mittelgroßen, terrestrischen Prädatoren konzentrieren sich auf den zentralen Teil des Nationalparks. Die Nahrungsspektren enthüllen interessante Details über die Ernährungsweise verschiedener Raubtiere. Puku wird von Weißschwanzmanguste (Ichneumia albicauda) und Afrikanischer Zibetkatze (Civettictis civetta) sehr wahrscheinlich in Form von Aas konsumiert. Im Nahrungsspektrum vom Nilkrokodil (Crocodylus niloticus) tauchten neben anderen Antilopen Pukus zu einem bedeutenden Teil auf. Zudem sind sich Pukus und Krokodile in der zentralen Flussebene des Kasanka-Flusses auch räumlich sehr nahe. Größere Raubtiere wie Löwe (Panthera leo) oder Leopard (Panthera pardus) oder Kot von ihnen wurden nicht beobachtet – außer einer Kotprobe einer Tüpfelhyäne (Crocuta crocuta). In Kombination mit Daten über den Zustand der Population der Pukus wird vermutet, dass der Prädationsdruck von Landraubtieren auf die Pukus nur sehr gering ist. Das Nilkrokodil scheint der wichtigste Fressfeind der Pukus im Kasanka-Nationalpark zu sein