Modellanalyse liefert Hinweise auf Verluste von Fluginsekten in Windparks
Die aktuelle Diskussion über einen massiven Rückgang der Fluginsekten sowie Berichte und
Modellrechnungen zu Effizienzverlusten von Windkraftanlagen aufgrund von Verkrustungen der Rotorblätter mit Überresten von Fluginsekten legen eine Überprüfung dieser Phänomene
bezüglich eines möglichen Zusammenhangs nahe. Dabei zeigt sich, dass adulte, flugfähige Insekten kurz vor der Eiablage in großen Schwärmen hohe, schnelle Luftströmungen aufsuchen, um sich vom Wind zu entfernten Brutplätzen tragen zu lassen. Die Jahrmillionen alten Pfade, die sie dabei nutzen, werden seit etwa 30 Jahren zunehmend von den Rotoren großer Windkraftanlagen gesäumt, deren Rotorblätter die Luft mit Spitzengeschwindigkeiten von mehreren hundert Stundenkilometern durchschneiden. Eine Modellanalyse beziffert die heute in Deutschland potenziell gefährdeten Insektenmengen mit etwa 24.000 Tonnen pro Jahr, und die beim Durchqueren der Rotoren entstehenden Verluste mit mindestens 1.200 Tonnen pro Jahr bzw. etwa fünf bis sechs Milliarden Insekten pro Tag während der warmen Saison.