Die turbulente Geschichte des China-Alligators Mao
Ausgehend von zwei Briefen des Entomologen Hermann Höne an das Aquarium des Berliner Zoos aus dem Jahr 1954, die im Archiv des Museum Koenig in Bonn gefunden wurde, wird die Geschichte von vier China-Alligatoren (Alligator sinensis) nacherzählt, die zu Weihnachten 1937 in den deutschen Hauptstadtzoo gelangten. Während des Krieges wurden die seltenen Krokodile in den Leipziger Zoo evakuiert, so dass sie die Zerstörung des Berliner Aquariums überlebten. 1953 gelangten jedoch nur zwei Exemplare davon zurück nach Berlin, von denen das Männchen Mao getauft wurde. Gemeinsam mit dem bereits vorhandenen Mississippi-Alligator Swampy sorgten beide Panzerechsen aufgrund ihrer zwischenartlichen Auseinandersetzungen für regelmäßige Schlagzeilen nicht nur in der lokalen Presse und erlangten hierdurch eine gewisse Popularität, was eher unüblich für Zooreptilien ist. Es wird versucht, das weitere Schicksal der vier Alligatoren und ihren teilweisen Weg in naturkundliche Museumssammlungen bis heute nachzuverfolgen.