Das Leibniz-Institut zur Analyse des Biodiversitätswandels
ist ein Forschungsmuseum der Leibniz Gemeinschaft
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Der Türkis-Zwerggecko (Lygodactylus williamsi) ist ein Endemit zweier kleiner Waldfragmente im Osten Tansanias und bewohnt dort ausschließlich Schraubenbäume (Pandanus rabaiensis). Um den Status der Population zu erfassen, wurde das Habitat im Kimboza Forest Reserve kartiert und die Populationsgröße des territorialen Geckos anhand von Habitatverfügbarkeit basierend auf der Abundanz von Pandanus ermittelt. Des Weiteren wurden Bedrohungen für die Art quantifiziert, insbesondere der Einfluss des internationalen Tierhandels auf die Population. Unsere Ergebnisse deuten auf einen drastischen Einbruch der Population hin. In einem Zeitraum von nur viereinhalb Jahren wurden mindestens 15% der Population für den Tierhandel gefangen, womit dieser, neben Habitatzerstörung, eine der Hauptbedrohungen für L. williamsi darstellt. Basierend auf unseren Untersuchungen halten wir die Art für vom Aussterben bedroht, sodass eine Listung als ‚Critically Endangered‘ in der IUCN Red List empfohlen wurde.
Mehr über den Status von Lygodactylus williamsi erfahren Sie auf der Seite der IUCN Red List.
Als Nebenprojekt wurde die Begleitherpetofauna des Untersuchungsgebietes erfasst. So konnten trotz dessen geringer Größe 22 verschiedene Amphibien- und 34 Reptilienarten nachgewiesen werden, viele davon erstmals für diese Region. Diese bemerkenswerte Diversität erklärt sich durch die besondere Lage am Fuße der der Uluguru-Berge: Kimboza und der benachbarte Ruvu Forest bilden einen Übergang zwischen den zwei Biodiversitätshotspots Eastern Arc und ostafrikanische Küstenwälder.
Frank Weinsheimer
Stefan Lötters (Universität Trier)
Jumapili Chenga (TRAFFIC East/Southern Africa)