Das Leibniz-Institut zur Analyse des Biodiversitätswandels

ist ein Forschungsmuseum der Leibniz Gemeinschaft

Juliformia aus dem Zeitalter der Dinosaurier

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Information

Steckbrief

Titel des Projekts: 
Eine neue Gruppe der Juliformia aus dem Zeitalter der Dinosaurier
ZFMK-Projektleitung: 
Org. Einordnung: 
Forschungsobjekt(e): 
Tausendfüßer, Bernstein, Diplopoda, Millipedes, Myanmar

Beschreibung

Trotz der bedeutenden Rolle, welche Tausendfüßler  als eine der ersten landlebenden Tiergruppen, seit über 400 Millionen Jahren in terrestrischen Ökosystemen spielen, sind Fossilien selten. Dies trifft vor allem auf das Mesozoikum, das Zeitalter der Dinosaurier  zu. In dessen reiche Arthropoden-Fauna gewährt uns burmesischer Bernstein aus der Kreidezeit einen Einblick. Mit Hilfe von Mirco-Computer-Tomographie (µCT) werden wir eine bisher unbekannte Gruppe juliformer Tausendfüßler beschreiben, welche keiner lebenden Familie zugeordnet werden kann.

Bernstein, fossiles Baumharz, kann als Zeitkapsel die Diversität vergangener Zeitalter einfangen und erhalten. Burmesischer Bernstein formte sich vor etwa 100 Millionen Jahren in Wäldern, welche das heutige Myanmar bedeckten. Obwohl diese Bernsteinvorkommen seit über 2000 Jahren bekannt sind, wurde erst kürzlich der erste Tausendfüßler aus burmesischem Bernstein beschrieben. In diesem Projekt werden wir mittels µCT und 3D-Rekonstruktionen eine bisher unbekannte ausgestorbene Gruppe juliformer Tausendfüßler beschreiben. Juliforme Tausendfüler haben einen länglichen, zylindrischen Körper und verfügen über ähnliche Wehrsekrete. Unsere Gruppe unterscheidet sich von allen lebenden Gruppen durch das Fehlen von Beinen am vierten Körperring. Bei dieser Gruppe könnte es sich möglicherweise um eine neue Familie innerhalb der Juliformia handeln. Die Struktur der Gonopoden deutet darauf hin, dass es sich um Vertreter der Cambaloidea innerhalb der Spirostreptida handelt. Die Systematik dieser, vermutlich nicht monophyletischen Gruppe, ist chaotisch. Bis jetzt konnten wir mehrere Vertreter dieser Gruppe finden, welche verschiedene Arten darstellen. Der außerordentlich gute Zustand der, großzügiger Weise von Patrick Müller zur Verfügung gestellten Stücke, erlaubt es uns diese ausgestorbenen Arten so zu beschreiben, wie es normalerweise nur für lebende Vertreter möglich ist. Durch moderne Techniken sind wir in der Lage relevante morphologische Merkmale zu rekonstruieren und mit rezenten Gruppen zu vergleichen um die Position dieser neuen Gruppe zu klären.

Ort

Ansprechpartnerin / Ansprechpartner

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