Steckbrief
Titel des Projekts:
Die Briefe der Maria Sibylla Merian
Beschreibung
Maria Sibylla Merian – Briefe 1682 bis 1712 - ein Transkriptionsprojekt
Als Naturforscherin und Künstlerin ist sie vielen bekannt: Maria Sibylla Merian (1647–1717). In Gärten und in der Umgebung von Nürnberg und Frankfurt suchte sie Raupen und Schmetterlinge, um deren Entwicklung zu beobachten und in Skizzen festzuhalten. Ihre Wissbegierde führte sie schließlich 1699 von Amsterdam nach Südamerika, wo sie die Verwandlung der Insekten Surinams erforschte und dokumentierte. Sie gab mehrere reich illustrierte Kupferstich-Werke heraus, die von ihrer unermüdlichen Arbeit als Forscherin und Künstlerin zeugen. Als Unternehmerin pflegte sie im In- und Ausland Kontakte zu bedeutenden Sammlern von Naturalia, denen sie Raritäten aus Übersee anbot. Um ihr Werk bekannt zu machen, verhandelte sie mit Buchhändlern. Und um die Herstellung und das Erscheinen ihrer Bücher überhaupt zu ermöglichen, suchte sie Subskribenten. Das alles musste, wie damals üblich, auf dem Briefweg geschehen.
18 solche Briefe, in mehreren Archiven verstreut und an unterschiedlichen Stellen veröffentlicht, sind derzeit bekannt. Es handelt sich um überwiegend von Maria Sibylla Merian selbst verfasste Briefe in Deutsch und mehrere in Niederländisch und Französisch von anderer Hand an verschiedene Empfänger. Über mehrere Monate wurden sie im Biohistoricum in Zusammenarbeit mit Spezialistinnen erneut transkribiert. Dafür standen Scans der Originale zur Verfügung, die sich in Archiven von Museen und in Bibliotheken in Erlangen, London, Nürnberg und Paris befinden.
Bei dieser Arbeit tat sich ein weites Feld von Fragen auf. Dafür wurden zusätzliche, z. T. bisher nicht beachtete Quellen gesichtet. Die Ergebnisse werden in ausführlichen Kommentaren behandelt. So regten ungewöhnliche Wörter und vermeintlich fehlerhafte Schreibungen dazu an, sich eingehender mit Merians Sprache zu beschäftigen. Recherchen zu den Adressaten und anderen in den Briefen genannten Personen beleuchten den historischen Hintergrund sowie soziale Gegebenheiten im ausgehenden 17. beziehungsweise beginnenden 18. Jahrhundert. Vor allem gewähren sie einen Blick auf einen Kreis von Naturforschern und Sammlern von Naturalia, die über alle Grenzen hinweg miteinander in Verbindung standen.
Es ist geplant, der Abbildung des jeweiligen Originalbriefes die zeilengenaue Transkription gegenüberzustellen. Im Falle der fremdsprachigen Briefe folgt eine deutsche Übersetzung. Dazu gibt es Kommentare zu jedem Brief und ein ausführliches Personenregister.
Damit wird am Ende die erste kommentierte Gesamtausgabe der Merian-Briefe vorliegen.
Ort