Geschäftsbericht 2023
Vorwort
Am Leibniz-Institut zur Analyse des Biodiversitätswandels (LIB) beschäftigen wir uns mit
der Erforschung, Dokumentation und Erklärung der Biologischen Vielfalt und ihres Wandels
in Raum und Zeit. Dies nun im dritten Jahr seit Inkrafttreten des Stiftungsgesetzes zur
Integration der Standorte Bonn und Hamburg am 1. Mai 2022. Damit leisten wir wichtige
Beiträge für eine lebenswerte und vielfältige Welt. Wir begeistern uns für das Unbekannte,
denn der größte Teil der biologischen Vielfalt ist bislang unentdeckt.
Wir befinden uns in einem menschengemachten Massenaussterben der Tier- und
Pflanzenarten unserer Erde - mit weitreichenden Folgen auch für uns selbst. Nur wenn
wir Biodiversität erfassen und Veränderungen in Ökosystemen verstehen, können wir
gemeinsam Gegenmaßnahmen entwickeln. In über 300 Publikationen in renommierten
Zeitschriften haben wir 2023 unsere Ergebnisse und Empfehlungen publiziert. Mit einer
Drittmittelquote von 23% haben wir eine gesunde Balance erreicht und spannende
neue Projekte einwerben können.
Aus unserer Forschungs- und Vermittlungsarbeit können Wege zum Schutz unseres
Lebensraums, der Erde, und uns selbst als Menschheit abgeleitet werden. Entscheidend
hierbei ist eine mutige Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und Politik
mit der Entwicklung und Umsetzung von konkreten Handlungsempfehlungen. Die Initiative
für eine neue Offene Sammlungs-, Informations und Recherche-InfraStruktur (OSIRIS) unter
der Leitung des LIB und des Deutschen Museums hat 2023 große Schritte gemacht und
wird durch die Vernetzung von Informationen aus den natur- und kulturwissenschaftlichen
Sammlungen neues und essenzielles Wissen von höchster
gesellschaftlicher Relevanz generieren.
Als Museum können wir zu einer Entwicklung des nötigen Problembewusstseins und
zur Transformation unserer Gesellschaft beitragen. Der dazu notwendige Dialog mit der
Gesellschaft ist für uns essenziell und der Transfer von Wissen aus der Forschung in
die Öffentlichkeit sowie Politik ein wesentlicher Bestandteil unserer Arbeit. Wir konnten
unsere Besuchszahlen der beiden Museumsstandorte erneut vergrößern und so
knapp eine Viertel Millionen Menschen erreichen.
Prof. Dr. Dr. h.c. Bernhard Misof
Generaldirektor des LIB
Adrian Grüter
Kaufm. Geschäftsführer des LIB