Papua – Natur und Mensch in Neuguinea - Vortrag
Vortrag
Papua – Natur und Mensch in Neuguinea
von Dr. Bernhard Robel, Bad Dürkheim
Mittwoch, 18.05.2016, 19:00 Uhr
In der indonesischen Provinz Papua in West-Neuguinea befinden sich einige der von außen unzugänglichsten Gebiete der Welt. Diese Gebiete im Inselinneren sind nur mit dem Flugzeug und auf Trampelpfaden zu erreichen. Tiefe Täler durchfurchen das fast 5000 m hohe Zentralgebirge und zergliedern die Gebirgslandschaft in einzelne voneinander getrennte Lebensräume. Die dichten Nebelwälder weisen eine große Artenvielfalt auf. In den Podocarpus-Wäldern wachsen Epiphyten, Farnbäume, Schraubenbäume und verschiedene Palmenarten. Hier findet man Beuteltiere wie Baumkänguruhs, Kuskuse und Possums sowie Helmkasuare und die farbenprächtigen Paradiesvögel.
In über 1000 m Höhe leben die Bergpapua in kleinen verstreut liegenden Dörfern. Vor mehreren 10.000 Jahren sind sie aus Südostasien eingewandert und standen in den isolierten Gebieten noch bis in unsere Zeit unter nur geringem Einfluss der technischen und sozialen Gegebenheiten der Moderne. Sie sind Jäger und Sammler, betreiben Pflanzbau und halten Nutztiere. Die Verwendung von Pfeil und Bogen, Knochendolchen und Steinäxten bestimmen zum Teil noch den Lebensalltag. Ihre auf Nachhaltigkeit ausgerichtete Lebensweise ließ sie überleben.
Doch die Kultur der Bergpapua ist bedroht. Bergbaufirmen verdrängen die Bergpapua aus ihren angestammten Lebensräumen. Missionare und indonesische Lehrer bringen neues Gedankengut und wecken Bedürfnisse für westliche Konsumgüter.
Kurzbiographie Dr. Bernhard Robel
Studium der Biologie und Geographie an den Universitäten Freiburg im Breisgau und Mainz. DAAD-Stipendium, 1971-1973 Untersuchungen an Borstenhörnchen in Kenia, 1976 Promotion in Ethologie. Lehrtätigkeiten im höheren Schuldienst, u.a. an der Deutschen Schule Athen. Leitung von Expeditionen und Studienreisen in Afrika, Südostasien und Lateinamerika.