Mittwochsclub "Mehr wissen wollen"
Dr. Michael Petrak, Forschungsstelle für Jagdkunde und Wildschadenverhütung, Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW, Bonn
Rotwild –Lebensräume und Menschen- zur Ökologie einer Wechselbeziehung
Der Rothirsch (Cervus elaphus linné, 1758) ist heute das mit Abstand größte in freier Wildbahn lebende Tier Nordrhein-Westfalens. Der paläo-ökologische Befund, dass die Gattung Cervus im Unterschied zu anderen Arten wie Mammut, Rentier, Polarfuchs, Wildschwein und Waldelefant sowohl in den Tiergesellschaften der Kältesteppen als auch der Waldgesellschaften als wesentlicher Bestandteil vorkam, spiegelt die hohe ökologische Anpassungsfähigkeit der Vorfahren des Rothirsches wieder und gibt auch einen Hinweis auf die Anpassungsfähigkeit des heutigen Rotwildes: Der Rothirsch ist nahrungsökologisch sehr anpassungsfähig. Die Achillesferse für das Rotwild in unserer dicht besiedelten Kulturlandschaft ist das Feindverhalten. Das Zurückdrängen des Rotwildes in mehr oder weniger geschlossene Waldgebiete und die Zunahme der Inanspruchnahme der Lebensräume durch den Menschen hat weitreichende Auswirkungen auf das Beziehungsgefüge zwischen Rotwild und Lebensraum.
Der Vortrag gibt einen Einblick in die aktuelle Forschung und zeigt Lösungswege auf, über das Wildtier erleben, Verständnis für die Lebensansprüche und damit Rücksichtnahme für diese faszinierende Tierart zu erreichen.
Beginn ist um 17.00 Uhr im Seminarraum des Museum Koenig, 2. Etage. Gäste sind herzliche willkommen.