Die Kenntnis der Pflanzen-, Tier- und Pilzvielfalt ist eine essenzielle Grundlage für den Naturschutz, aber gut ausgebildete Artenkenner und Artenkennerinnen sind in diesem Bereich rar. Und nur die wenigsten von uns wissen, welche und wie viele Arten wirklich direkt vor unserer Haustür leben.
Aus diesem Grund haben Schülerinnen und Schüler der 7e der Elisabeth-Selbert-Gesamtschule am 22. Mai, dem Internationalen Tag der Biodiversität, ihren Schulhof genau unter die Lupe genommen: Gemeinsam mit den Wissenschaftlern vom Museum Koenig, Expertinnen und Experten der Taxonomie-Werkstatt und den Studierenden der Uni Bonn sammelten und bestimmten sie 153 Tier- und Pflanzenarten und präsentierten im Anschluss die Ergebnisse.
Das Ziel dieser Aktion war es, die Schülerinnen und Schüler auf die Bedeutung und Bedrohung der Artenvielfalt aufmerksam zu machen und Möglichkeiten aufzuzeigen, wie man sein Umfeld artenreicher gestalten kann. Und bei Schulen ist es naheliegend, den Lebensraum Schulhof in den Angriff zu nehmen. Daher sollte mit dieser Aktion nicht nur der Istzustand erfasst, sondern eine Veränderung initiiert werden. Dafür spendete die AKG pro gefundene Art fünf Euro an die Elisabeth-Selbert-Gesamtschule, die das Geld für eine artenfreundlichere Umgestaltung des Schulhofes nutzen wird.
Helmut Stahl, Präsident der AKG, bedankte sich für das Engagement aller Beteiligten und erklärte: „Die Kinder und Jugend für die Natur zu begeistern und sie darin zu unterstützen, sich für den Naturschutz einzusetzen, ist ein sehr wichtiges Anliegen der AKG.“
Prof. Bernhard Misof, stellvertretender Direktor des Museum Koenig, betonte wie wichtig es ist, junge Artenkenner und Artenkennerinnen zu fördern und auszubilden und überreichte den symbolischen Scheck über 765 Euro der Schulleiterin Dorothee Seifert.
Neun Schülerinnen und Schüler der Klasse 7e besuchen das Museum Koenig bereits seit September 2018 im Rahmen der „Taxonomie-Werkstatt“. Einmal pro Woche lernen sie unter museumspädagogischer Anleitung und mit wechselnden Fachexpertinnen und –experten aus regionalen naturhistorischen Vereinen, unterschiedliche Tier-, Pflanzen- und Pilzarten kennen. Ergänzend nehmen sie an außerschulischen Exkursionen und Taxonomie-Wochenenden teil, um ihre Fähigkeiten im Bereich des Artenbestimmens zu vertiefen und auszubauen.
Ziel ist es, die Schülerinnen und Schüler langfristig, im Idealfall bis zur biologisch orientierten Ausbildung, zu begleiten.
Bernhard Misof überreicht den Scheck an die Schulleiterin Dorothee Seifert
©Marc Bieschinski.