Der Kleine Paradiesvogel (Paradisaea minor) gehört trotz seines Namens mit seinen 32 cm Körperlänge zu den mittelgroßen Vertretern der Familie der Paradiesvögel (Paradisaeidae). Er kommt nur im Westen und Norden von Neuguinea vor.
Wie bei fast allen Paradiesvögel unterscheiden sich Männchen und Weibchen des Kleinen Paradiesvogels äußerlich stark voneinander. Das Gefieder des Männchens ist hauptsächlich rotbraun gefärbt, die Kehle ist smaragdgrün und der Kopf sowie der Rücken sind gelb. Die beiden zentralen Schwanzfedern sind extrem verlängert und zu dünnen Fäden umgebildet. Die Schmuckfedern sind in weiß und gelb gehalten und verleihen diesem Paradiesvogel das charakteristische und bekannte Aussehen. Das Weibchen ist dagegen sehr unscheinbar. Dessen Rücken und Kopf sind braun gefärbt und die Brust sowie der Bauch sind weiß. Außerdem besitzt es keine verlängerten Schwanzfedern oder Schmuckfedern.
Den Lebensraum des Kleinen Paradiesvogels bilden Regenwälder, Bergwälder und Sumpfwälder bis zu einer Höhe von etwa 1500 m. Dort ernährt er sich hauptsächlich von Früchten aber auch von Gliederfüßern die er in den Baumkronen findet. Dabei schließt er sich oft mit anderen Paradiesvögeln zu kleinen Gruppen zusammen um gemeinsam nach Futter zu suchen.
Die Brutzeit des kleinen Paradiesvogels liegt zwischen Juli und Februar. In dieser Zeit treffen sich die Männchen in sogenannten „lek“ Bäumen um Weibchen anzulocken und sie mittels Balztänzen von sich zu überzeugen. Dabei hat meist das Männchen den größten Erfolg, das in der zentralsten Position im Baum tanzt. Nach der Paarung kümmert sich das Weibchen alleine um Nestbau und Jungenaufzucht. Das Nest wird aus Zweigen und Blättern in einer Höhe von mindestens 6 m gebaut, in dass das Weibchen ein oder zwei Eier legt. Nach etwa 18 Tagen schlüpfen die Jungvögel, die dann etwa 18 Tage brauchen, um flügge zu werden.
Im Gegensatz zu vielen anderen Paradiesvogelarten ist der Bestand des Kleinen Paradiesvogels, aufgrund des relativ großen Verbreitungsgebiets, nicht gefährdet. Obwohl Waldrodung und die Jagd in Neuguinea ein großes Problem darstellen, scheint dies glücklicherweise keinen großen negativen Effekt auf die Population des Kleinen Paradiesvogels gehabt zu haben.