Das Leibniz-Institut zur Analyse des Biodiversitätswandels

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Eröffnung der Dauerausstellung „Wasser – Leben im Fluss"

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27.01.2017
Das Zoologische Forschungsmuseum Alexander Koenig – Leibniz-Institut für Biodiversität der Tiere (ZFMK) eröffnete heute mit der Ausstellung „Wasser – Leben im Fluss“ einen weiteren Baustein der Dauerausstellung "Unser blauer Planet - Leben im Netzwerk". Wasser beeinflusst und verbindet wie kein anderes Element Landschaften und Lebewesen, und so stehen Lebensräume des Süßwassers im Zentrum dieser Ausstellung. Im Untergeschoss des Ausstellungsbereichs eröffnen sich Jung und Alt vielfältige und ungewohnte Perspektiven in die Lebenswelt unter und am Wasser.

Kernstück der neuen Ausstellung sind große Aquarienanlagen, in denen unterschiedlichste Fließgewässerhabitate, deren typische Bewohner und ihre besonderen Anpassungen vorgestellt werden. Insgesamt sind in 18 Aquarien über 60 lebende Tierarten zu entdecken zu beobachten.

"Wasser beeinflusst und verbindet wie kein anderes Element Landschaften und Lebewesen“, sagte der Direktor des ZFMK, Prof. Dr. Wolfgang Wägele. Und fügt hinzu: „Aber nur wenige Menschen kennen die teils seltenen Tiere unter der Wasseroberfläche“. Und so sei es nur konsequent, Lebensräume des Süßwassers als neuen Baustein in die Dauerausstellung des Museums aufzunehmen, ergänzte Dr. Thomas Gerken, Leiter der Ausstellungsabteilung. Die moderne Dauerausstellung präsentiert präparierte Tiere in täuschend echten Nachbildungen ihrer Lebensräume.

Aber wie bringt man Lebensräume unter Wasser am besten der Öffentlichkeit näher? „In Aquarien, die genau einzelnen Lebensräumen nachempfunden sind“, erläuterte Privatdozent Dr. Fabian Herder. Er ist Kurator für Fischkunde und betreibt Forschung zur Vielfalt der Süßwasserfische. Die Schwerpunkte der Forschung seiner Arbeitsgruppe setzten dann auch Akzente bei der Planung der neuen Ausstellung: Einerseits die Fischarten der Sieg bei Bonn, andererseits die Vielfalt der Fische Südostasiens.

Beim Festakt zur Eröffnung referierte als Gast der bekannte Evolutionsgenetiker Prof. Dr. Arne Nolte, Universität Oldenburg, über seine Forschung an Fischen der Sieg, im Umfeld Bonns. Nolte studiert seit rund zwanzig Jahren eine Gruppe kleiner Fische in diesem Fluss - die Groppen. Er fand heraus, dass die in Rhein und Sieg besonders erfolgreichen Groppen Hybride sind. Diese Fische sind also die Nachkommen der Kreuzung zweier Arten. Die Hybride entstanden, weil der Mensch Gewässer künstlich verbunden hat. Heute bewohnen die Hybridgroppen in der Sieg genau solche Lebensräume, in denen die ursprünglich heimischen Arten nur schwer zurechtkommen.

Die neue Ausstellung des ZFMK widmet den Fischen der Sieg eine ganze Aquarienanlage. Neben den Hybridgroppen sind dort verschiedenste andere heimische und in die Sieg eingewanderte Tierarten zu bewundern.

Die Lebensräume unter Wasser zeigen mit Liebe zum Detail die verschiedenen Bedingungen auf, die Artenvielfalt im Fließgewässer beeinflussen. Die Darstellungen werden durch Bilder und vertiefende Informationen aus interaktiven Terminals ergänzt. Die Artenvielfalt lässt sich an lebenden Tieren erkunden – von Schnecken über unterschiedlichste Fischarten bis hin zu Fröschen, Schildkröten und Schlangen.

Übergreifende Informationen über die Ressource „Wasser“, die evolutionsbiologische Betrachtung des Themas „Landgang der Wirbeltiere“, und Hintergrundinformationen zum Thema „Anpassung“ runden den Rundgang durch die neue Ausstellung ab, die sämtliche Altersgruppen anspricht. Insgesamt stehen den Tieren der neuen Ausstellung mehr als 16.000 l Wasser zur Verfügung, die durch ausgefeilte Wassertechnik „im Fluss“ gehalten werden. Den Wasserwelten des Bonner Umlandes stehen in der Ausstellung tropische Süßwasserlebensräume Südostasiens gegenüber, die mit teils fremd wirkenden Arten besetzt sind. Der Einblick in heimische Gewässer wird durch großzügige Aqua-Terrarien abgerundet, in denen sich heimische Amphibien und Schlangen tummeln. Auch diese Behälter zeugen vom Wirken der Präparatoren des Museums, die Becken für Becken als lebensechtes Kunstwerk ausgestaltet haben.

Ab dem 28. Januar können Groß und Klein die Welt des Süßwassers im Untergeschoss des Museum Koenig erleben.

Die Finanzierung des Ausstellungsprojekts wurde von der Dederich-Stiftung großzügig unterstützt.

Schlangenkopffisch

Der Asiatische Schlangenkopffisch Channa pleurophthalma ist eine der räuberischen Fischarten, die in der neuen Dauerausstellung entdeckt werden können. Copyright: M. Flecks, ZFMK.

 

 

Bunter Flussbarsch

Bunte Fische gibt es auch in der Sieg! Hier der ausgemacht hübsche Flussbarsch (Perca fluviatilis). Copyright: M. Flecks, ZFMK

 

Hybridgroppe.

Groppen sind klein, aber interessant! Eine Hybridgroppe (Cottus sp.) aus der Sieg. Copyright: M. Flecks, ZFMK

 

Ansprechpartnerin / Ansprechpartner

Abteilungsleiter Wirbeltiere
Kurator Ichthyologie
+49 228 9122-255
+49 228 9122-212
f.herder [at] leibniz-zfmk.de

Pressekontakt

Anna Margarethe Knopp
Ruth Moenikes-Peis

Tel.: +49 (0)228 9122 201
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E-Mail: secretary [at] leibniz-lib.de

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