Das Leibniz-Institut zur Analyse des Biodiversitätswandels

ist ein Forschungsmuseum der Leibniz Gemeinschaft

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Harpyie

Name: 
Harpyie
Wissenschaftlicher Name: 
Harpia harpyja
Patenschaftsgebühr: 
6000 Euro

Die Harpyie (Harpia harpyja) gilt mit einer Körperlänge von bis zu 105 cm, einer Flügelspannweite von bis zu 2 m und einem Gewicht von bis zu 9 kg als einer der größten Greifvögel überhaupt. Sie kommt in Mittel- und Südamerika, von Mexiko, über Venezuela und Brasilien, bis nach Argentinien vor. 
Das Gefieder der Harpyie ist auf der Oberseite und im Brustbereich schwarz gefärbt, der Bauch ist weiß, und die Kopf- und Halspartie sind grau. Für ihre Größe besitzt sie relativ kurze Flügel und einen langen Schwanz. Außerdem sind ihre Beine und Klauen extrem kräftig ausgebildet. Auf dem Kopf hat die Harpyie einen schwarzen Federkamm der bei Erregung aufgestellt wird.
Die Harpyie lebt in den Tiefland Regenwäldern von Süd- und Mittelamerika bis zu einer Höhe von maximal 1600 m. Meistens bleibt sie aber unter 800 m über dem Meeresspiegel. In den Kronen der Regenwaldriesen geht sie auf die Jagd nach großen Wirbeltieren. Harpyien sind in der Lage Beute mit einem Gewicht von über 9 kg zu schlagen. Als Hauptnahrung dienen vor allem baumbewohnende Säugetiere wie z.B. Faultiere und Affen. Zusätzlich stehen auch Reptilien wie Schlangen und Echsen, Vögel wie z.B. Papageien und Hühnervögel und zuletzt bodenbewohnende Säugetiere wie Schweine und Rehe auf ihrem Speiseplan. Bei der Jagd nutzt die Harpyie oft einen hoch gelegenen Ansitz um nach Beute Ausschau zu halten, um sich dann von dort aus auf sie zu stürzen. Trotz ihrer enormen Größe bewegt sie sich sehr schnell und agil zwischen den Baumkronen. 
Die Brutzeit der Harpyie liegt zwischen Juni und November. Der Horst kann einen Durchmesser von bis zu 150 cm erreichen und wird aus langen Zweigen in sehr großen Urwaldriesen errichtet. Ein Gelege besteht meist aus 2 Eiern, ganz selten auch aus 3, von denen nur ein Ei bebrütet wird. Die anderen Eier werden nicht beachtet und sterben ab. Das Brüten wird fast nur vom Weibchen übernommen, während das Männchen für den Beuteerwerb zuständig ist. Das Jungtier schlüpft nach etwa 56 Tagen und braucht etwa 140 weitere Tage, um flügge zu werden. Nach dieser Zeit bleibt das Jungtier noch ein ganzes Jahr in der näheren Umgebung des Nestes, so dass ein Harpyien Pärchen nur alle 2-3 Jahre brüten kann. 
Dies ist auch einer der Gründe warum die Harpyie mittlerweile auf der Vorwarnliste der Weltnaturschutzorganisation (IUCN) steht. Aufgrund ihrer geringen Reproduktionsrate, kann sie die Verluste, die vor allem durch die direkte Jagd und die Zerstörung ihres Lebensraums anfallen, nur sehr schlecht ausgleichen. Zusätzlich ist sie trotz ihres großen Verbreitungsgebiets eher selten anzutreffen, da sie große Reviere für die Jagd braucht. Langfristig kann die Harpyie wohl nur gerettet werden, wenn Waldgebiete von ausreichender Größe unter Schutz gestellt werden und die Wilderei dezimiert wird.

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