Das Leibniz-Institut zur Analyse des Biodiversitätswandels

ist ein Forschungsmuseum der Leibniz Gemeinschaft

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Frank Melder

Name: 
Halsbandsittich
Wissenschaftlicher Name: 
Psittacula krameri

Wir freuen uns, dass Frank Melder die Patenschaft für den Halsbandsittich übernommen hat.

Der Halsbandsittich (Psittacula krameri) oder auch kleiner Alexandersittich genannt, ist ein Vertreter der Gattung der Edelsittiche, der etwa 16 Arten angehören. Sein ursprüngliches Verbreitungsgebiet erstreckt sich in einem Streifen zwischen der Sahara und dem Kongobecken, von Ost- nach Westafrika, sowie in ganz Indien bis in die Himalaya Region. Mittlerweile gibt es aber stetig wachsende Populationen von mehreren Tausend Tieren in Europa und den USA. Die größten davon leben in London, Paris, Amsterdam, Hamburg und Köln. Auch Bonn beherbergt eine beachtliche Anzahl dieser exotischen Vögel in den größeren Parks der Stadt. Aber diese Populationen stammen nicht etwa aus Einwanderern aus Afrika und Indien, sondern sind das Produkt aus geflüchteten Käfigvögeln, die sich in den kälteren Gefilden etablieren konnten. 

Halsbandsittiche werden bis zu 150 g schwer und erreichen eine Körpergröße von bis zu 43 cm. Dabei kann der Schwanz mehr als die Hälfte der Körperlänge ausmachen. Die Farbe des Gefieders reicht insgesamt von einem gelbgrün am Kopfende, bis zu einem blaugrün am Schwanzende. Ungewöhnlich ist noch das der Oberschnabel rot, der Unterschnabel dagegen schwarz gefärbt ist. Seinen Namen verdankt der Halsbandsittich einem schwarz und rosafarbenem Streifen, der den Nacken aller Männchen und mancher Weibchen umgibt. 

Als Lebensraum dienen dem Halsbandsittich ursprünglich immergrüne Wälder, offene Wälder, Savannen und Buschland bis zu einer Höhe von 2000 m über dem Meeresspiegel. Mittlerweile besiedelt er auch Agrarlandschaften, Plantagen, Parks, Gärten und kommt deshalb sogar in Großstadtzentren vor. Die Ernährung des Halsbandsittichs ist ausschließlich vegetarischer Natur und besteht aus Früchten, Samen, Nüssen, Blüten, Nektar und Beeren. In vielen Ländern, darunter vor allem Indien, wird er deshalb als starker Schädling angesehen. 

Die Brutzeit des Halsbandsittichs liegt zwischen Dezember und Juli, je nach Herkunftsgebiet. Als Nest dient meist eine Baumhöhle in 3 bis 10 m Höhe, die von den Eltern falls nötig auch vergrößert werden kann. Falls keine geeignete zu finden ist, erfüllen aber auch Hohlräume zwischen Felsen oder Gebäuden ihren Zweck. Das Gelege besteht üblicherweise aus 3-4 Eiern, die etwa 22 Tage ausgebrütet werden. Nach sieben weiteren Wochen sind die Jungtiere flügge und verlassen das Nest. 

Der Bestand des Halsbandsittichs ist nach heutigem Stand nicht gefährdet, da er ein enorm großes Verbreitungsgebiet besitzt, sehr widerstandsfähig ist und sich an menschliche Einflüsse anpassen kann. Das erkennt man allein schon an der Tatsache, dass er sich in so vielen kälteren Regionen erfolgreich eingebürgert hat. In vielen Gebieten kommt er sehr häufig vor und wird von manchen Landwirten sogar als Plage angesehen.