Die Fächertaube (Goura victoria), oder auch Victoria-Krontaube genannt, ist mit einer Körperlänge von bis zu 74 cm und einem Körpergewicht von bis zu 2,5 kg, eine der größten noch heute lebenden Taubenarten (Columbidae). Sie kommt nur im Norden vom Neuguinea und auf drei kleinen umliegenden Inseln vor.
Die Fächertaube sieht ihren nah verwandten Arten aus ihrer Gattung Goura sehr ähnlich. Sie ist ein insgesamt blau-grau gefärbter Vogel, mit dunkel violetter Brustpartie und auffallend roten Augen. Typisch für die Gattung der Kronentauben ist die spektakuläre Federhaube, die bei der Fächertaube an den Spitzen weiß gesprenkelt ist.
Den Lebensraum der Fächertaube stellen Sumpf- und Sagopalmenwälder in Tiefländern bis zu 600 m Höhe dar. Sie kommt aber auch in Trockenwäldern und nah der Küste vor. Obwohl die Fächertaube flugfähig ist, verbringt sie die meiste Zeit auf dem Waldboden. Dort geht sie auf die Suche nach ihrer bevorzugten Nahrung: Früchte, Beeren und Samen. Diesen Speisezettel ergänzt sie ab und an auch mit Insekten. Bei der Nahrungssuche tun sich des Öfteren 2-10 Tiere zusammen, um gemeinsam größere Futtergebiete zu erschließen.
In der Brutzeit errichten Fächertauben ihr Nest aus Palmblättern und Fasern in einem großen Baum. Es ist für gewöhnlich viel größer und stabiler als für Tauben eigentlich üblich. Das Gelege besteht aus nur einem einzigen weißen Ei, das von beiden Elternteilen bebrütet wird. Es dauert ca. 30 Tage bis das Jungtier schlüpft und nochmal 4 Wochen bis dieses flügge wird.
Durch voranschreitende Waldrodungen auf Neuguinea und die Jagd auf das Fleisch und die Federn der Fächertaube, wird der Bestand der Fächertaube von der Weltnaturschutzorganisation als gefährdet eingestuft. Es leben wahrscheinlich nur noch weniger als 10.000 Exemplare in der freien Wildbahn. Nur in den abgelegensten Regionen von Neuguinea kommt die Fächertaube noch vergleichsweise häufig vor.